Anästhesie

Liebe Patientinnen, lieber Patient, liebe Kinder, liebe Eltern,

Bei Ihnen / Ihrem Kind ist eine ambulante Operation geplant, bei der wir Sie als Anästhesisten (Narkoseärzte/-ärztinnen) betreuen werden. Wir haben alle eine mehrjährige spezielle Facharztweiterbildung für Anästhesie absolviert und verfügen über eine große Berufserfahrung, insbesondere auch auf dem Gebiet der ambulanten Narkosen und im Bereich von Kindernarkosen.
Jährlich führen wir insgesamt ca. 12 000 Narkosen durch.
Unsere Praxis arbeitet mit operativ tätigen Kollegen und Kliniken folgender Fachbereiche in Bremen und Umgebung zusammen:

  • Allgemein-/ Gefäß-/ Hand- und plastische-/ Kinder-Chirurgie
  • Gynäkologie
  • Orthopädie
  • HNO
  • Mund-, Kiefer-, Gesichts-Chirurgie
  • Zahnheilkunde
  • Urologie
  • Augenheilkunde

u.a.


Die Operationen finden in unseren verschiedenen Tageskliniken, ambulanten Zentren von Krankenhäusern, oder in den Praxen der operierenden Kollegen statt.

Vor der Operation:
Zu jeder Narkose gehört ein ausführliches Vorgespräch. In diesem Gespräch planen Arzt und Patient gemeinsam, welche Narkoseart für den bevorstehenden Eingriff am besten geeignet ist. Zuerst macht sich der Arzt ein ausführliches Bild vom Gesundheitszustand des Patienten. Er fragt nach bestehenden Vorerkrankungen und ob bei vorherigen Narkosen Komplikatio-nen auftraten. Sind alle Fragen beantwortet, geben Sie schriftlich Ihr Einverständnis zur Narkose. Bei Minderjährigen ist die Einwilligung der Eltern bzw. der Erziehungsberechtigten erforderlich.
Die Narkosevorgespräche finden entweder in der Praxis Ihres operierenden Arztes statt, der Ihnen dafür einen gesonderten Termin geben wird, oder in den Räumen unserer Praxis:

Praxis Dr. Auerswald und Partner
Sonneberger Straße 6, 28329 Bremen

Jeweils zu folgenden Zeiten:
Montags 16:30 - 17:45 Uhr
Dienstags 16:30 - 17:45 Uhr
Eine Terminvergabe bzw. eine Anmeldung ist NICHT erforderlich, da es sich um eine offene Sprechstunde handelt.

Für die Narkose beachten Sie bitte folgende Punkte, sofern beim Vorgespräch nichts anderes mit Ihnen vereinbart wurde:
Erlaubt ist bis sechs Stunden vor dem OP-Termin die Einnahme einer leichten Mahlzeit (z.B. 1 Scheibe Toast mit Marmelade, eine Tasse Kaffee, Tee). In den sechs Stunden vor der Narkose bitte nichts mehr essen, nicht rauchen, keine Bonbons lutschen oder Kaugummi kauen. Bis zu 2 Stunden vor der Narkose dürfen Sie klare Flüssigkeit, wie Wasser, Kaffee ohne Milch, Tee ohne Milch zu sich nehmen. Die Einnahme der im Vorgespräch vereinbarten Medikamente ist davon unabhängig zu den üblichen Zeiten mit einem Schluck Wasser erlaubt. Bitte tragen Sie zur Operation keine Kontaktlinsen, Make-up, Schmuck oder Piercings im Kopfbereich.


Die Vollnarkose:
Die Allgemeinanästhesie (Vollnarkose) schaltet Bewusstsein und Schmerzempfinden im ganzen Körper aus. Zur Narkose wird meist eine Kombination von Medikamenten eingesetzt. Je nach Eingriffsart und Patient werden Schlafmittel, Schmerzmittel, und ggf. Medikamente zur Muskelerschlaffung gegeben. Diese werden nach der ausführlichen Vorbesprechung genau auf den einzelnen Patienten und die anstehende Operation abgestimmt. Nicht nur Gewicht und Größe sind von Bedeutung. Vorerkrankungen, Allergien, Herz-Kreislaufzustand, Narkosen in der Vergangenheit, Ängste und vieles mehr werden mit in die Planung der Narkose einbezogen.
Die Medikamente werden zu Beginn der Narkose über einen intravenösen Zugang am Handrücken oder Unterarm gespritzt. Parallel atmen Sie über eine Maske, die vor Ihr Gesicht gehalten wird, reinen Sauerstoff ein. Das Blut wird dadurch mit Sauerstoff angereichert.
Sie schlafen innerhalb von ca. 30 Sekunden ruhig, entspannt und tief ein.
Für die Dauer des Eingriffs werden die Narkosemittel entweder über Spritzenpumpen weiterhin direkt in den Blutkreislauf injiziert („totale intravenöse Anästhesie“), oder aber über das Beatmungssystem vernebelt („Inhalationsanästhesie“) und dann über die Lunge in das Blut aufgenommen. Der eigentliche Wirkort der Medikamente aber ist das Gehirn. Die Wirkung moderner Narkosemittel ist heute so gut steuerbar, dass selbst nach komplizierten und mehrstündigen Eingriffen ein rasches Erwachen möglich ist.
Während der Narkose wird kontinuierlich ein EKG zur Herzrhythmusdiagnostik abgeleitet. Der Blutdruck wird in kurzen Intervallen gemessen. Ein Sensor an einem Finger misst permanent den Sauerstoffgehalt im Blut, Sensoren im Beatmungssystem analysieren ununterbrochen den Gehalt an Sauerstoff, Kohlendioxyd, und Narkosegas sowohl in der Einatem- als auch in der Ausatemluft. Dadurch kann die Narkose sehr genau gesteuert und überwacht werden.
Bei vielen Eingriffen wird ein Schlauch in die Luftröhre(Trachealtubus), oder in den Rachen (Kehlkopfmaske) eingeführt, um Ihre Atmung zu sichern. Sie spüren hiervon nichts, es kann jedoch in einigen Fällen, nach dem Aufwachen ein Husten oder Kratzen im Hals auftreten. Beim Erwachen ist der Beatmungsschlauch schon wieder entfernt.
Übelkeit und Erbrechen nach der Narkose, früher sehr häufig auftretend, lassen sich heute durch die Kombination mehrerer Medikamente oft schon vorbeugend behandeln, und sind dadurch eher Seltenheit geworden.
Schwere Narkosezwischenfälle sind heute glücklicherweise extrem selten geworden. Hierzu hat die hervorragende Steuerbarkeit der modernen Medikamente ihren Beitrag geleistet, genauso aber auch eine extrem ausgefeilte und verlässliche Überwachungstechnik, sowie die professionelle Durchführung durch speziell ausgebildete Narkoseärzte und Pflegekräfte.

Kindernarkosen:
Ein kleines Pflaster auf dem Handrücken mit lokalem Betäubungsmittel ermöglicht, dass der gefürchtete „Pieks“ für den venösen Zugang nur dezent wahrgenommen wird. Manchmal wird die Vollnarkose auch allein durch Einatmung des Narkosegases begonnen, sodass die kleinen Patienten von der Spritze gar nichts mehr mitbekommen. Häufig bekommen die Kinder vor der Operation einen Schmerzsaft (Ibuprofen oder Paracetamol), um die evtl. nach der Operation auftretenden Schmerzen schon im Vorfeld zu behandeln. In seltenen Fällen wenden wir auch einen Beruhigungssaft an, um die Situation für das Kind zu entspannen.
Da für Kinder eine Narkose unter Umständen eine belastende Situation mit ausgespro-
chenen und unausgesprochenen Ängsten darstellt, dürfen die Eltern bei uns ihre Kinder zur Narkoseeinleitung begleiten. Wir bemühen uns um eine harmonische, entspannte Atmosphäre, die je nach Altersklasse situativ angeglichen wird. Sie als Elternteil werden in diese Situation mit einbezogen und dürfen je nach Vorliebe des Kindes mit fast allen denkbaren Tricks ablenken und beruhigend einwirken, bis der kleine Patient fest eingeschlafen ist. Bringen Sie gerne Vertrautes wie Kuscheltiere, Lieblingskleidungsstücke oder andere persönliche Dinge Ihres Kindes mit, wir werden versuchen diese möglichst zu integrieren. Nach der Beendigung der Operation und der Vollnarkose bringen wir sie gleich wieder zu ihrem Kind in den Aufwachraum, um es beim Aufwachen zu begleiten.


Plexusanästhesie:
Plexus ist die Bezeichnung für ein Nervengeflecht. Hier ist ein Geflecht gemeint, das sich von der Halswirbelsäule bis in den Oberarm, und die weiterführenden Nervenbahnen bis in die Hand hineinzieht. Eine Betäubung dieses Geflechts mit dem Ziel der völligen Ausschaltung der Schmerzempfindung im gesamten Arm kann an verschiedenen Stellen erfolgen.
Die meisten dieser Stellen, beispielsweise am Hals oder unter dem Schlüsselbein, sind aufgrund spezieller Einsatzgebiete und Komplikationsmöglichkeiten dem Krankenhaus vorbehalten. In der ambulanten Anästhesie wird der Plexus in der Regel von der Achselhöhle aus betäubt.
Um das Nervengeflecht im Gewebe des Armes zu finden, verwendet der Anästhesist einen sogenannten Nervenstimulator. Er wird mit der Injektionsnadel verbunden und sendet schwache elektrische Impulse aus. Diese Impulse stimulieren die zu betäubenden Nerven und lösen so unwillkürliche Muskelbewegungen im Arm- bzw. Handbereich aus, die die richtige Lage der Injektionsnadel anzeigen. Durch die Art dieser Bewegung kann der Nerv identifiziert und betäubt werden. Die Wirkung setzt nach etwa 10 bis 30 Minuten ein und hält je nach Medikament, Menge und Technik 2 bis 12 Stunden an.

Nach der Operation:
Sie werden von uns und unserem Team im Aufwachraum betreut, bevor wir Sie in Begleitung nach Hause entlassen. Dies ist in aller Regel schon wenige Stunden nach ambulanten Eingriffen möglich. Im Aufwachraum dürfen Sie in Abhängigkeit des durchgeführten Eingriffes normalerweise schon etwas trinken und ein paar Kekse essen. Zu Hause ist je nach Absprache normal essen und trinken möglich. Im Anschluss an die Operation benötigen Sie eine Begleitperson, möglichst mit eigenem Pkw, sonst per Taxi, die sich nach der Operation um Sie kümmert und auch noch bis zum nächsten Morgen in Ihrer unmittelbaren Nähe ist. Dies ist wichtig und Bedingung für die Durchführung Ihrer ambulanten Operation.

24 Stunden nach einer Narkose dürfen Sie keinen Alkohol trinken, Fahrzeuge führen, Maschinen bedienen oder Verträge unterschreiben. Sie sind in dieser Zeit rechtlich weder verkehrstüchtig, noch geschäftsfähig.